Max Dauthendey. Des grossen Krieges Not. (Medan Privatdruck, 1915.)

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Description

  • Informationen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Privatdruck in Medan – vor der deutschen Erstausgabe.
  • Verlegt vom Deutschen Verein, Medan (Deli), Sumatra’s Ostküste.
  • Druck von J. Hallermann, Medan, 1915.
  • In Schlangenhaut (Python curtus?) gebunden.
  • 170 * 194 mm. 50 Seiten.
  • Mit Leinenschutzumschlag/Schuber.
  • Guter Zustand.
  • Die Gedichte entstanden in den ersten Kriegsmonaten (August–Dezember 1914), die Dauthendey aus der Ferne erleben musste. Er wurde auf der Rückreise von Java vom Kriegsausbruch überrascht und zusammen mit anderen Deutschen auf Sumatra interniert.
  • Ex-Eigentum der Familie des Vorkriegskonsul an der Ostküste. Exlibris / Widmung entfernt, möglicherweise in der NS-Zeit.

Inhalt:

  1. Drückende Botschaft
  2. Es schreien Stimmen nachts
  3. Es liegt bei mir und schreit des großen Krieges Not
  4. Und immer wiederholt es sich, das Grauen
  5. Vier deutsche Handelsschiffe
  6. Verbannt in fremdes Südseeland
  7. Will härter als die Meeresteine stehen
  8. Ich steh’ geblendet
  9. Die Sonne läßt mich stehen
  10. Vergrämt ist hier des Landes Angesicht
  11. Nacht um Nacht
  12. Meines Herzens Kriegsgespenster
  13. Und ob ihr Tod und Teufel ruft
  14. Stampfe, Maschine, stampfe
  15. Nie war die Welt so erdenschwer
  16. Ich sah der großen Stille zu
  17. Bis weit nach Asien zeigt das All
  18. Die Kriegsnot wütet in meinem Herzen
  19. Keiner stirbt, der für das Leben fällt
  20. Sternenlose Nacht im Battakland
  21. Der »Emden« Nachruf
  22. Daheim, wo die Schneeflocken fliegen
  23. Mein Weihnachten 1914
  24. Sylvester 1914

Wikipedia:

Nach der Italienreise hielt Dauthendey sich wieder in Berlin auf. Mit dem Antritt seiner zweiten Fahrt um die Welt – finanziert vom Albert Langen-Verlag und Norddeutschen Lloyd – am 15. April 1914 in Bremen begann seine Schicksalsreise. Über Antwerpen, Gibraltar, Algier, Genua, Neapel, Messina, Port Said, Aden und Singapur gelangte er schließlich am 24. Juni 1914 nach Weltevreden, einem Vorort von Batavia auf Java. Der Wunsch, noch nach Deutsch-Neuguinea zu reisen, verzögerte den geplanten Rückreisetermin. Der am 1. August 1914 begonnene Erste Weltkrieg veranlasste die Niederlande als Gegner des Deutschen Reiches zur Internierung der deutschen Staatsangehörigen auch in seiner Kolonie Niederländisch-Indien, dem heutigen Indonesien. Dieses Schicksal traf auch Dauthendey, als er von Deutsch-Neuguinea nach Java zurückkehrte. Obwohl seine Frau einflussreiche Bekannte dafür gewann, sich für Dauthendeys Freilassung zu verwenden, konnten selbst so bekannte Persönlichkeiten wie Romain Rolland und Bernhard Shaw seine Rückkehr nach Deutschland nicht erwirken. Vier Jahre verbrachte der bereits zu Beginn seines Zwangsaufenthaltes auf Java an Malaria erkrankte Dauthendey an wechselnden Orten wie Medan (auf Sumatra), Garoet, Soerabaia und Tosari. Er litt zunehmend unter körperlichen Beschwerden, besonders wurde er vom Gelenkrheumatismus geplagt. Die Behandlung durch den deutschen Tropenarzt Wilhelm Schüffner ermöglichte ihm Zeiten der Besserung, die er für Reisen auf Java nutzte. Hier entstanden auch viele seiner Gedichte und Aquarelle. Mindestens genauso heftig wie seine körperlichen Schmerzen setzten ihm jedoch auch der Trennungsschmerz von Frau und Heimat zu. In einem Brief an seine Frau schrieb er:

„Ich halte den Druck bald nicht mehr aus. Es ist zu lange Zeit, ich bin nicht bloss von Dir, sondern auch von meinem Klima, von meiner Sprache, von meiner Heimat, von allen Erinnerungen, die ein Dichter braucht, und auch von den Gräbern getrennt. […] ich entbehre alles in jeder Sekunde.“

Kurz vor Ende des Krieges starb er am 29. August 1918 im Alter von 51 Jahren an seiner Malariaerkrankung und wohl auch an heimwehbedingter psychischer Erschöpfung.

Box SS02.

Additional information

Weight 180 g
Dimensions 15 × 215 × 215 mm
Page count

50